Der vorliegende Sammelband vereinigt die Plenarvorträge des 23. Friedenspolitischen Ratschlags (Dezember 2016 in Kassel). Die Rückschau 1 Jahr danach fällt sehr unterschiedlich aus: dass US-Präsident Trump ein geringerer Kriegstreiber sein soll als Obama/Clinton (Beitrag Crome) würde heute wohl auf Widerspruch stoßen. Die Mehrheit der Autor*innen vertritt einen klassisch antiimperialistischen Standpunkt, keinen antimilitaristischen: „1979 war die Lage der Regierung so hoffnungslos, dass sowjetische Militärhilfe unumgänglich wurde“ (Beitrag Barakis über die Geschichte Afghanistans). „Die“ Friedensbewegung findet sich sicherlich in dieser Einschätzung „gerechter“ Kriege nicht wieder. Überhaupt fehlen – wie beim Friedensratschlag notorisch -Beispiele pazifistisch/ antimilitaristischen Handelns von unten. Trotzdem ist der Sammelband lesenswert, als Bestandsaufnahme weltweiter Konflikte (allerdings nur, sofern der Westen darin verwickelt ist).

Spannungen, Aufrüstung, Krieg – und kein Ende?