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Ute Scheub: Heldendämmerung

Ute Scheub ist im Friedensmuseum keine Unbekannte. wir erinnern uns an die Lesung der engagierten Journalistin bei unserer Frauenausstellung. Ihr neues Buch "Heldendämmerung" zeigt, so der Klappentext, wie sich " die Herrschaft der Männer dem Ende zuneigt... welche Folgen das hat und warum das auch für Frauen nicht nur eine gute Nachricht ist". Letzteres ist, offen gesagt, im faktenreichen Buch schwer zu finden! Statt dessen: Eine Analyse des gegenwärtigen und historischen Patriarchats, mit plastischen und drastischen Beispielen, an einigen Stellen sicher recht plakativ, doch insgesamt mit Gewinn und – trotz des Themas – mit Vergnügen zu lesen. Wer Argumente sucht gegen den Krieg in Afghanistan, der doch angeblich für Mädchenschulen geführt wird, wird hier fündig. Wen die Mediengestalt des Usama bin Laden in westlichen und arabischen Medien interessiert: hier findet sich Bild-Analyse in Alltagssprache. Und auch unsere eigene Kultur wird analysiert, die griechischen Mythen werden gegen den Strich gebürstet – Penelope, der Hausfrauen-Prototyp, Odysseus und die Gewalt-Initiation: spannend! Der rote Faden ist nicht immer erkennbar, aber das liegt an der Stofffülle, die der Autorin viele Exkurse abnötigt. Nicht zum Nachteil der Leserin!

Das Buch steht in der Bibliothek unter der Signaturnummer 2743

Dieses Buch wurde in der Kaulquappe vom 07.04.2010 besprochen