Günter Verheugen, Petra Erler: Der lange Weg zum Krieg

Günter Verheugen, Petra Erler: Der lange Weg zum Krieg

Russland, die Ukraine und der Westen: Eskalation statt Entspannung heisst der Untertitel des Buches, das der frühere EU-Kommissar (für die EU-Erweiterung und die EU-Nachbarschaftspolitik) Verheugen zusammen mit seiner Mitarbeiterin bei der EU, Erler, vorgelegt hat. Das Autorenduo hat also entscheidene Jahre der europäischen Nach-Wende-Weichenstellung nicht nur miterlebt, sondern mitgestaltet, und so verwundert nicht, dass die europäische Perspektive im Mittelpunkt steht. Denn es geht im Buch keineswegs „nur“ um die Ukraine und die Kriegs-Vorgeschichte

Bedrohter Diskurs

Eine starke Einseitigkeit zeichnet die deutsche Ukraine-Diskussion aus, zumindest in den Standard-Medien. Kaum jemand wagt es, die Schreckensszenarien (drohender russischer Überfall auf Nato-Staaten) zu hinterfragen. Weite Teile der Bevölkerung sind, so scheint es, durch das mediale Trommelfeuer immer noch nicht überzeugt vom offiziellen Schwarzweiß-Denken. An sie richten sich die insgesamt 57 Autor*innen

Ferencz, Benjamin: „Sag immer Deine Wahrheit“.


Diese Autobiografie ist etwas ganz Besonderes: der damals 100jährige Benjamin Ferencz, Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen 1946, erzählt in 9 Kapiteln Wesentliches aus seiner Lebensgeschichte. Das wäre an sich nichts Ungewöhnliches. Es ist die warmherzige, aufrichtige und ermutigende Art, wie er das macht. Und wie er seine schwierigen Lebensbedingungen mit humorvollen Schlussfolgerungen in „Lektionen“ für seine Leserschaft versieht.