Albert Fuchs: Für Recht und Frieden - pazifistischen Widerspruch
Der Verfasser Albert Fuchs ist em. Professor für Sozialpsychologie, Diplomtheologe und Friedenswissenschaftler. Er arbeitet u.a. für die Zeitschrift Wissenschaft und Frieden und das IFGK. Mit diesem Buch legt er eine Aufsatzsammlung vor, die um die Rechtfertigung der "neuen Kriege" kreist, an denen die Bundeswehr seit gut 15 Jahren teilnimmt. Dabei beobachtet er auch eine zunehmende "Re-sakralisierung" des Militärischen und analysiert die Reden von Kirchenoberen, z.B. bei der Trauerfeier für Gefallene. (Der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg war aber auch ein großer Meister der frommen Rede). Man merkt, wie dieses Thema Fuchs, der von Pax Christi kommt, besonders umtreibt: Abgedruckt ist es etwa auch sein sehr persönlicher Abschiedsbrief an den Kölner Kardinal Meissner, der regelmäßig Militärgottesdienste im Dom veranstaltet. Die verschiedenen friedenspolitischen Denkschriften der beiden Großkirchen analysiert er sehr eingehend und findet überall nach wie vor die Lehre vom gerechten Krieg, die den gerechten Atomkrieg nicht ausspart. Insgesamt kein leichtes, aber ein lesenswertes Buch! - verlag Sozio-Publishing 2011, 24,80€. (auch in der Museumsbibliothek ausleihbar!)
Dieses Buch wurde in der Kaulquappe vom 07.05.2013 besprochen