| 01.08.1989 Das "neue Denken" konkretisieren von Karlheinz Koppe
Die Bedrohungssituation weltweit und in Europa hat sich in den vergangenen zehn Jahren entscheidend verändert. 1979, als die neue Friedensbewegung sich zu organisieren begann, schien es in der Tat gerechtfertigt, alle Kräfte auf die Verhinderung der atomaren Nachrüstung, und damit auf die Überwindung des Abschreckungsdenkens zu konzentrieren. Die Bedrohung der Weltgesellschaft - und auch Europas - durch den Verfall der Weltwirtschaftsordnung, die in der ungerechten Verteilung der Ressourcen und entsprechender Verschuldung der Zweidrittelwelt (und Osteuropa) zum Ausdruck kommt, und die zunehmende Zerstörung der Umwelt zeichnet sich zwar bereits ab, wurde aber zunächst in der breiten Öffentlichkeit weniger zur Kenntnis genommen, als die militärischen Bedrohungspotentiale. Dementsprechend fanden die abrüstungsorientierten Aktionen der Friedensbewegung großes Echo und mobilisierten Millionen BürgerInnen.
19892060 - Monat - Quelle: Bibliothek Nr.4913 |