Nürnberg, 27. April 2024

 Liebe FriedensfreundInnen,

Wir gratulieren!

Der Atomwaffenverbotsvertrag feiert am 22. Januar seinen ersten Geburtstag. Vor einem Jahr trat der UNO-Vertrag in Kraft, nachdem mindestens 50 Staaten den Vertrag ratifizierten. Mittlerweile sind es 59 Staaten. In Nürnberg wollen wir mit einer "Freudenwache" am Sa., 22.1. vor dem Rathaus den Tag feiern (s.u.)

In unserer Ausstellung "Die Uhr tickt" beziehen wir uns auch auf die sog. Doomsday-Clock, die in diesen tagen wieder neu bewertet wird. Am 20. Januar findet wieder mal die Zeremonie statt, die Wissenschaftler des Bulletin of the Atomic Scientists verkünden, ob der Zeiger der "Weltuntergangs-Uhr" noch näher an die Katastrophe vorrückt.  Der aktuelle Stand: wir haben nur noch 100 Sekunden, so gefährlich war es noch nie zuvor. Die Veranstaltung kann auf der Webseite des Bulletins weltweit verfolgt werden, Live  am 20.1. um 16 Uhr deutscher Zeit.

Unsere Ausstellung wollen wir ab 14. Februar mit Plakaten von .ausgestrahlt ergänzen. Es geht um die Standortsuche für ein Endlager für den Atommüll. Gibt es eigentlich auch Endlager für den atomaren militärischen Schrott? Wir versuchen der Frage nachzugehen. 

Im Januar gab es noch einen weiteren Geburtstag:

Seit 1986 ist in den USA der dritte Montag im Januar Gedenk- und Feiertag an den 1968 ermordeten Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger Martin Luther King (1929-1968) – dieses Jahr also der 17.1.2022. Es war ein langer Weg, bis gegen den Widerstand der Republikaner im US-Kongress der Gesetzesentwurf für den „Martin Luther King Day“ endlich eine Mehrheit fand – und der damalige Präsident Ronald Reagan das Gesetz dafür unterzeichnen musste.

Wie kaum ein anderer steht für uns Martin Luther King für Gewaltfreiheit, Zivilcourage, universell gültige Menschenrechte und Engagement für den Frieden. 1964 erhielt er den Friedensnobelpreis, auch für seinen Einsatz gegen den Vietnamkrieg.

Gut, dass es den Martin Luther King Day gibt – als Erinnerung und Zeichen gegen Krieg und Gewalt, gerade jetzt!

 

Ihr Kaulquappenteam wünscht einen guten Start in 2022. Themen gibt es genug. Bleiben Sie gesund. Wir frreuen uns auf Sie, auch wenn es z.T. nur Online gehen kann.

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Veranstaltungen 

Beachten Sie bitte die aktuellen Corona-Regeln

Der Zugang zur den online-Veranstaltungen finden Sie hier:

https://www.friedensmuseum-nuernberg.de/Online-Veranstaltung

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Sa., 22.01.2022 , um 13:00-15 Uhr Vor dem Rathaus bei der Kugelapotheke

Freudenwache zum 1. Jahrestag Atomwaffenverbotsvertrag

Nuclear weapons are banned! Vor genau einem Jahr trat der Atomwaffenverbotsvertrag der UNO in Kraft. Auch Nürnberg hat den ICAN-Städteappell unterzeichnet: "Unsere Stadt ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellen. Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen... und fordern die Bundesregierung zum Beitritt auf." Doch der Appell allein genügt nicht, es braucht mehr Druck von unten. Genau deswegen stehen wir heute vor dem Rathaus! 

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Di., 25.01.2022 , um 19 Uhr online

Modstandsbevægelsen*: Dänischer Widerstand im Zweiten Weltkrieg - von einer Dänin erzählt.

(* der dänische Begriff für die Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg)

Es ist die Zeit zwischen 1940 und 1945 und Dänemark ist unter deutscher Besatzung. Durch das nationalsozialistische Regime. Wegen der Zusammenarbeit der dänischen Regierung mit der Besatzungsmacht, war es der Bevölkerung überlassen, Widerstand gegen die Besatzung zu leisten.

Die Geschichte der mutigen Zivilisten soll an diesem Abend vorgestellt werden. Dabei soll kurz die dänische Geschichte im Zweiten Weltkrieg dargestellt werden, die Geschichte der Widerstandsgruppen, sowie ihre Arbeit präsentiert werden. Es soll ebenfalls besprochen werden, wie diese Geschichte heute in der dänischen Gesellschaft wahrgenommen wird.

Im Vortrag von Victoria Persson werden Sie mehr zu Themen wie Shellhuset, Hvidstengruppen und Kaj Munk erfahren. Wir freuen uns auf Sie!

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Mo., 31.01.2022 , um 19:00 Uhr online

Verifikation und Atomforschung: das EU-Forschungszentrum in Karlsruhe

Atomwaffenverbotsvertrag (TNPW) und Atomwaffensperrvertrag (NPT) sehen eine gründliche Überwachung der weltweiten Atomanlagen vor. Ausgeführt wird sie von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien, die unsere Jugenddelegation auch besuchen wird. Doch das erste Ziel der IAEA (gegründet 1957) ist es, Atomenergie und ihre Anwendungsmöglichkeiten zu erforschen und zu verbreiten. Dieselbe doppelte Zielsetzung hat auch das ehemalige europäische Forschungsinstitut für Transurane (ITU), heute umbenannt in Joint Research Centre(JRC) in Karlsruhe. ("Transurane" sind künstlich erzeugte Elemente, die alle schwerer sind als die natürlichen Elemente z.B. Plutonium. Alle Transurane sind radioaktiv.). Das hochgesicherte Institut liegt auf den Gelände des ehemaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe, heute KIT Nord. Auch das JRC ist in die Verifikationsprozesse der IAEA eingebunden und leistet hierbei einen wichtigen Beitrag gegen Atomschmuggel und gegen die Proliferation. Sie bilden die Zoll- und Bundesbeamten der EU in Sachen Kontrolle von radioaktiven Stoffen aus und führen vor Ort Untersuchungen zur Einhaltung vereinbarten Radioaktivmengen an waffenfähigen Spaltstoffen in vielen Staaten dieser Erde (auch Iran) aus. Zugleich forscht es im Auftrag der EU an zukünftigen Reaktorkonzepten der 4. Generation. Dafür bauen sie kleine Brennstäbe in heißen Zellen, die in Frankreich und England bestrahlt werden. Danach werden die Spaltstoffe darin untersucht. Ein riesiger Neubau hierfür ist fast fertig. Für die "Taxonomie" des Europäischen Green Deal hat das Institut ein Lobby-Gutachten erstellt, das dann zur "nachhaltigen" Einschätzung der Atomenergie führte. Ursprünglich war die Atomenergie von einer internen Finanz-Kommission der EU ausgeschlossen worden. Grund genug für Umwelt- wie FriedensaktivistInnen sich das Institut einmal näher anzusehen. Wir wollen wissen, was "Verifikation" leisten kann, und das ist unglaublich viel! Aber auch, wie mit unserem Steuergeld die Plutoniumwirtschaft aufrechterhalten wird. Als Referenten haben wir Harry Block aus Karlsruhe eingeladen. Er beschäftigt sich seit mehr als 40 Jahren mit der Atomforschung vor der Haustüre und ist Vorstandsmitglied im BUND Mittlerer Oberrhein und dort für Energie-und Atomfragen zuständig.

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Sa., 05.02.2022 , um 9:00-12:30 Uhr, online

Workshop 2 zum Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW)

Für unsere Jugenddelegation und alle Interessierten bietet die Pressehütte einen weiteren Workshop an. Er hat 2 Themen: a) die Entschädigung der Opfer von Atomwaffentests, wie im TPNW vorgesehen b) Das Konzept "Sicherheit neu denken" * Content, Characteristics and Implementation of Articles 6 and 7 of the TPNW (english) , Referentin: Chieh Luo * Sicherheit neu denken als Alternative zur Rolle von Atomwaffen in den Sicherheitsstrategien der AWS , Referent: Patrick Wödl Vortrag 1, englisch: Content, Characteristics and Implementation of Articles 6 and 7 of the TPNW, Referentin: Chieh Luo, Greenpeace Vortrag 2: Sicherheit neu denken als Alternative zur Rolle von Atomwaffen in den Sicherheitsstrategien der Atomwaffenstaaten Referent: Patrick Wödl, Friedenswerkstatt Mutlangen

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Mo., 14.02.2022 , um 17:00 - 19 Uhr im Friedensmuseum

Eröffnung der Plakatausstellung: Standortsuche Atommüll-Lager

Aktuell zeigt das Friedensmuseum die selbst erarbeitete Ausstellung „Die Uhr tickt – Abwendbare Katastrophen: Erderwärmung und Atomkriegsgefahr“. Diese Ausstellung wird jetzt ergänzt durch die Problematik der zivilen Nutzung der Atomenergie. Genauer: der gigantischen Menge an hochradioaktivem Atommüll, deren sichere Endlagerung völlig ungeklärt ist. Wir haben aus der Plakatausstellung „Standortsuche Atommüll-Lager“ von .ausgestrahlt einige wichtige Poster übernommen: gezeigt wird die Atommüll - Chronik seit 1962 bis in die Gegenwart, die erschlagende Übersicht der Müll-Menge und ihre Folgen für Generationen, eine Landkarte mit allen Landkreisen und Städten, die von der Suche betroffen sind. Die Suche hat begonnen, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, überlagert durch die alles beherrschende Coronapandemie ... Wir werfen in der Ausstellung weitere Fragen auf. Die ergänzende Plakatausstellung ist bis Ostern zu sehen.

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Mi., 23.02.2022 , um 18:30 Uhr online

Lesung von Ray Acheson: Banning the Bomb. Smashing the Patriarchy

Ray Acheson ist derzeit Direktor*in von Reaching Critical Will. Das ist das Abrüstungsprojekt der WILPF (Women‘s International League for Peace and Freedom). Das Buch „Banning the Bomb. Smashing the Patriarchy“ - ein feministischer Blick auf Nuklearpolitik - machte Furore. Gemeinsam mit Ray Acheson werfen wir einen feministischen Blick auf die Notwenigkeit nuklearer Abrüstung und lernen, warum sich Engagement lohnt. Eine gemeinsame Veranstaltung von Netzwerk Friedenskooperative, Friedenswerkstatt Mutlangen und das Frauennetzwerk für Frieden. Die Veranstaltung wird in englischer Sprache stattfinden. Der Anmeldelink folgt rechtzeitig

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Do., 24.02.2022 , um 18 Uhr, online

Fluchtwege - Fremdsein und Ankommen im Frieden?

Wir begeben uns auf literarische Spurensuche nach eher unbekannten Autor*innen mit ihren Texten, die Flucht, Vertreibung und Exil zum Inhalt haben. Spannend, was bei „Verbrannten Büchern“ zu finden ist. Hoffnungsvolle Vernetzungen in unserer Gesellschaft, die auch ein Ankommen im Frieden bedeuten... Lesung mit Anne-Suleiken Dittberner und Elke Winter

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Sa., 26.02.2022 , um 10-13:30 Uhr, online

Das Harvard-Konzept als sachbezogene Verhandlungsstrategie

Zur Vorbereitung der Jugenddelegationsreise nach Wien üben wir Gesprächsstrategie. Wie führen wir Gespräche mit Diplomat*innen? Erfahrene Delegationsreisende führen uns ein in eine sachbezogene Verhandlungsstrategie. Wir üben auch in Rollenspielen! Referentinnen: Arailym Wödl und Helen Bader 

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Ihre Redaktion der Kaulquappe des Friedensmuseums Nürnberg

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